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Interview mit IT-Expertinnen über den Umgang mit EDI

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Fest in Frauenhand

Glaubt man den Statistiken, sind Frauen in der IT-Welt unterrepräsentiert. Dass sie mit IT nichts am Hut haben, ist ein falsches Vorurteil. Dafür stehen drei Frauen, für die der Umgang mit IT-Tools wie EDI zum beruflichen Alltag gehört.

Frauen stehen mit der IT auf Kriegsfuß, heißt es. Tatsächlich scheint die Statistik dieses Vorurteil zu untermauern: Der Frauenanteil liegt bei den Beschäftigten in der IT-Branche um die 30 %, bei einem Frauenanteil in der Gesamtbevölkerung von mehr als 50 %. Dass Statistiken, die nur die Anzahl der Beschäftigten in einer Branche zählen, nicht wirklich geeignet sind, die Realität widerzuspiegeln, zeigen unsere drei Interview-Partnerinnen. Sie haben eines gemeinsam: Sie sind allesamt keine klassischen „IT’lerinnen“ mit einer entsprechenden technischen Ausbildung. Dennoch haben sie in ihrem „Daily Business“ täglich mit IT-Anwendungen – im Speziellen mit Elektronischem Datenaustausch (EDI) – zu tun. Machen Sie sich mit uns auf die Reise durch unterschiedliche Lebenswelten, die zeigen, dass das Thema IT – allen Vorurteilen zum Trotz – längst auch im Berufsleben von Frauen eine zentrale Rolle spielt.

Beginnen wir unsere Reise im niederösterreichischen Ort Böheimkirchen. Dort hat die Firma Nemetz ihren Hauptsitz. Die Ursprünge des Familienunternehmens reichen zurück bis ins Jahr 1876 – als die Familie eine kleine Fleischerei in Wien ihr Eigen nannte. Im Jahr 1978 übernimmt Johann Nemetz jun. im Alter von nur 19 Jahren – als damals jüngster Fleischermeister Österreichs – den Betrieb und baut ihn sukzessive aus. Heute verfügt die Nemetz-Fleisch Handelsgmbh über neun Standorte in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland und betreibt zudem ein Restaurant und ein Motel am Hauptsitz in Böheimkirchen. Das Unternehmen steht seit seinen Anfängen für Qualität und ist ein verlässlicher Partner für Fleisch- und Wurstwaren sowie in der Kühl- und Tiefkühllogistik. Gerade in dieser Branche ist der Einsatz modernster Technologie längst State of the Art und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Dazu gehört auch die effiziente Steuerung von Unternehmensprozessen mithilfe digitaler Tools wie EDI. Ein Aufgabenbereich, der bei Nemetz in die Zuständigkeit von Simona Nemetz, der Tochter des aktuellen Geschäftsführers, fällt. Sie hat 2010, nach zwei Jahren im Medizintechnik-Bereich, beim Familienunternehmen angedockt und ist dort unter anderem zuständig für das Rechnungswesen. Im Vorjahr wechselte das Unternehmen von einem anderen EDI-Anbieter zu EDITEL. Im folgenden erzählt sie, wie es dazu kam, was sie an der Zusammenarbeit mit EDITEL schätzt und warum man nicht unbedingt eine klassische IT-Ausbildung braucht, um mit Anwendungen wie EDI auf Du und Du zu sein.

Sie sind seit rund einem Jahr EDITEL-Kunde und waren vorher bei einem anderen Dienstleister. Darf ich fragen, warum ihr Unternehmen umgestiegen ist und wie sich die Zusammenarbeit mit EDITEL aus Ihrer Sicht gestaltet?

Simona Nemetz: Wir mussten aus verschiedenen Gründen einen neuen Partner suchen. Einer der Hauptgründe war sicher, dass wir in der Zusammenarbeit mit dem vorherigen Anbieter leider nicht mehr zufrieden waren. Vor allem deshalb, weil es keine partnerschaftliche Kommunikation gab, sondern nur im „klassischen EDV-Jargon“ mit uns kommuniziert wurde. Als Familienbetrieb sind wir gewohnt, Dinge offen anzusprechen. Außerdem bevorzugen wir eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Bei EDITEL hat das funktioniert und wir hatten sehr schnell das Gefühl, dass wir dort abgeholt werden, wo wir stehen. Von Anfang an wurde in einer Form kommuniziert, in der alle Beteiligten nachvollziehen konnten, welche Handlungsschritte erforderlich sind. Besonders hervorheben möchte ich, dass es einen echten Ansprechpartner gibt, den wir fragen können, wenn etwas einmal unklar ist. Der leitet dann die Schritte ein, die erforderlich sind. Ein Vorteil, denn dadurch muss man selbst nicht jedes Detail in der EDV kennen. Natürlich hat auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ein Rolle gespielt und die Tatsache, dass die Dienstleistung von EDITEL aus Österreich kommt. Das hat uns den Umstieg erleichtert.Simona Nemetz

Haben Sie für Ihre derzeitige Tätigkeit eine spezielle IT-Ausbildung gemacht, oder war es „Learning on the Job“?

Nein, ich habe keine spezielle IT-Ausbildung. Ich habe ein berufsbegleitendes Studium für wirtschaftsberatende Berufe mit Schwerpunkt Rechnungswesen an der FH Wiener Neustadt und ein berufsbegleitendes Master Studium für Lebensmittelproduktentwicklung an der FH Wieselburg absolviert. Es war also „Learning on the Job“. Manchmal agiere ich nach dem Motto „alle Knöpfe drücken bis der richtige dabei ist“. Das ist natürlich ein Scherz. Ganz ehrlich: Wer ein Smartphone versteht, der versteht auch EDI. Sicher, man muss sich schon auch ein bisschen reindenken und auf etwas Neues einlassen. Aber so wird’s vor etlichen Jahren vermutlich auch allen gegangen sein, die plötzlich ein Handy hatten. Alles andere kann man entweder erfragen, oder im Internet recherchieren. Apropos erfragen: Da gebührt EDITEL ein ganz großes Lob. Es wurden immer alle, auch vielleicht blöd anmutende Fragen fachlich korrekt und vor allem verständlich beantwortet.

Es gibt ein weit verbreitetes Vorurteil, wonach Frauen sich nicht für IT interessieren – woher auch immer dieses Vorurteil kommt. Würden Sie dem beipflichten, oder ist das wie gesagt nur ein Vorteil?

Das mag jetzt ein bisschen überspitzt klingen, aber um eine EDI-Anbindung auf Schiene zu bekommen, muss man sich nicht zwangsläufig für IT interessieren. Man muss nur die richtigen Menschen zusammenbringen und logisch denken können. Was das Vorurteil betrifft, denke ich, dass es tatsächlich ein Vorurteil ist. In der Welt von heute gibt es ja gar keine andere Option, als sich mit dem Thema zu beschäftigen. Was funktioniert heute schon ohne Technik bzw. IT?

Dass man für eine Tätigkeit in einem IT-Unternehmen wie EDITEL nicht unbedingt eine klassische IT-Ausbildung im engeren Sinn benötigt, bestätigt auch Andrea Kraft, die nach ihrem Studium der Betriebswirtschaft lange Jahre als Key Account-Managerin im FMCG-Bereich gearbeitet hat. Zuvor war sie bei Siemens Österreich im Corporate Information Office beschäftigt, wo sie erstmals mit EDI in Berührung kam.

Frau Kraft, darf ich zuerst fragen, seit wann Sie für EDITEL tätig sind bzw. wie Sie zu EDITEL gestoßen sind?

Andrea Kraft: Der Wunsch nach einem Wechsel aus dem FMCG-Bereich ist bei mir schon einige Zeit gereift, als ich auf LinkedIn auf das Jobinserat von EDITEL gestoßen bin. Angesichts meiner Tätigkeit bei Siemens (Anm. d. Red. bis 2006), wo ich schon mit Electronic Data Interchange zu tun hatte bzw. für EDI verantwortlich war, habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und mich beworben – und es hat geklappt. Ich bin jetzt seit August 2023 bei EDITEL als Business Development Managerin im Bereich Sales beschäftigt.

Worin genau besteht Ihre Aufgabe als Business Development Managerin bei EDITEL?

Portrait Andrea Kraft EDITEL Austria

Ein sehr großer Teil unserer Arbeit entfällt auf die Beratung von Unternehmen. Es gibt nicht allzu viele Menschen, die sofort Bescheid wissen, worum es genau geht, wenn sie das erste Mal mit dem Begriff EDI konfrontiert werden. Unser Job besteht dann darin, die Kunden dort abzuholen, wo sie sind. Manchmal muß man bei Null anfangen, manche Kunden haben sich aber auch schon etwas in das Thema vertieft, andere sind EDI-Experten. Die Preisgestaltung, Angebotslegung und der Abschluß von Verträgen ist natürlich auch ein Teil unseres Jobs. Im Unterschied zu vielen anderen IT-Unternehmen verabschieden wir uns aber nicht nach Vertragsabschluss, sondern kümmern uns im Rahmen der Umsetzung auch um die Projektkoordination. Wenn man so will, bleiben wir das Bindeglied zwischen dem Kunden und den Technikern, was manche Kunden auch sehr schätzen.

Sie sind von Ihrer Ausbildung her keine klassische IT’lerin. Muss man das sein, um in einem IT-Unternehmen wie EDITEL zu arbeiten? Oder anders gefragt, hilft Ihnen Ihre betriebswirtschaftliche Ausbildung im derzeitigen Job?

Sie haben recht, ich habe keine IT-Ausbildung im engeren Sinn, allerdings habe ich mich schon während meines Studiums mit den Themen Organisation und Materialwirtschaft, Supply Chain Management und Produktionsmanagement bzw. -logistik beschäftigt. Dadurch habe ich zumindest in Supply Chain Management- und Logistik-Prozesse hineingeschnuppert und einiges an Basics mitgenommen. Das half mir vor allem, mit den verwendeten Begrifflichkeiten umgehen zu können. Unter anderem durch meine Tätigkeit bei Siemens habe ich mir ein tieferes Verständnis angeeignet und z.B. gelernt, wie sich EDIFACT-Nachrichten zusammensetzen bzw. was sie abbilden.

Was ist das Spannendste an Ihrer Tätigkeit, was sind die größten Herausforderungen?

Eigentlich sind die Herausforderungen, die sich durch die Verschiedenartigkeit der Kunden ergeben, auch das Spannendste. Kaum ein Kunde ist gleich, jeder hat seine eigenen Prozesse und Systeme sowie Ziele, die er mit einer EDI-Anbindung umsetzen will. Auch die Beweggründe für ein EDI-Projekt sind ganz unterschiedlich. Dazu kommt, dass wir es mit ganz unterschiedlichen Ansprechpartnern zu tun haben. Manchmal ist es der klassische IT-Leiter, dann wieder der Firmenchef selbst oder ein anderer Beschäftigter, in dessen Bereich die Prozesse, die mithilfe von EDI effizienter gemacht werden sollen, fallen. Man muss deshalb immer genau darauf achten, wo man den jeweiligen Kunden abholen kann. Und das ist sicher das Spannendste am Job, aber natürlich manchmal auch herausfordernd.

Wechseln wir noch einmal zurück auf die Kundenseite und beenden unsere Reise bei einem der wohl bekanntesten Unternehmen Österreichs. METRO Cash & Carry betreibt in Österreich 16 Großmärkte sowie zwei Lieferdepots. Das Unternehmen beschäftigt rund 2.500 Vollzeitarbeitskräfte, davon rund 130 Lehrlinge. Eine große Auswahl ist für METRO ein wichtiger Aspekt, ca. 37.000 Artikel aus dem Food- und Nonfood-Bereich sind gelistet, davon 3.051 regionale Produkte. METRO ist zudem langjähriger Kunde von EDITEL. Jasminka Dzebic ist bei METRO als Senior Department Managerin für EDI Process- & Business Development für das Thema EDI verantwortlich.

Sie sind Senior Department Manager und für das EDI Process & Business Development zuständig. Worin genau besteht Ihre Tätigkeit in dieser Position?

Jasminka Dzebic: In meiner Position verantworte ich die Entwicklung und Optimierung von elektronischen Datenübertragungsprozessen (EDI) innerhalb des Unternehmens und in Zusammenarbeit mit externen Partnern. Mein Aufgabenbereich umfasst die Implementierung neuer EDI-Lösungen, die Weiterentwicklung bestehender Systeme sowie die Sicherstellung eines reibungslosen Informationsaustauschs mit unseren LieferantInnen und KundInnen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Analyse von Geschäftsprozessen, um Effizienzpotenziale zu identifizieren und digitale Strategien für die Zukunft zu entwickeln.

Jasminka Dzebic

METRO Österreich ist seit Jahrzehnten EDITEL-Kunde. Wie hat sich die Zusammenarbeit im Laufe der Zeit entwickelt, und welche Meilensteine waren aus Ihrer Sicht besonders prägend?

Die Zusammenarbeit mit EDITEL hat sich über die Jahre stetig weiterentwickelt und war geprägt von zahlreichen technologischen Meilensteinen. Ein bedeutender Schritt war die Einführung standardisierter EDI-Prozesse, die eine nahtlose Integration unserer Lieferkette ermöglichten. Dadurch konnten wir die Effizienz und Transparenz in der Kommunikation mit Lieferanten und KundInnen signifikant steigern. Diese Entwicklungen haben maßgeblich dazu beigetragen, die Geschwindigkeit und Qualität unserer Geschäftsprozesse nachhaltig zu verbessern.

Haben Sie für diese Tätigkeit eine fachspezifische IT-Ausbildung benötigt? Welche Ausbildung oder Berufserfahrung haben Sie zuvor gesammelt, und wie sind Sie zum Thema EDI gekommen?

Eine spezifische IT-Ausbildung war nicht zwingend erforderlich, jedoch sind fundierte Kenntnisse im Prozessmanagement von großem Vorteil. Ich habe ursprünglich Transkulturelle Kommunikation sowie Migrations- und Integrationsmanagement studiert und in verschiedenen Bereichen und Branchen gearbeitet. Zum Thema EDI bin ich durch meine bereichsübergreifenden Tätigkeiten gekommen, insbesondere im Bereich des Artikel Master Data Managements. Hier wuchs die Notwendigkeit, tiefes Verständnis für unsere Prozesse mit Kommunikations- und Teamfähigkeit zu verknüpfen. Dadurch ergab sich die Möglichkeit, meine Kenntnisse im Bereich EDI zu vertiefen und die Implementierung neuer Systeme aktiv mitzugestalten. Dabei möchte ich besonders betonen, wie wichtig es ist, in einem starken, gut funktionierenden Team zu arbeiten und auf eine klare und gute Kommunikation innerhalb und außerhalb der Abteilungen zu achten, sowie gute und starke PartnerInnen – wie zum Beispiel EDITEL – zu haben.

Sie sind außerdem Diversity, Equity & Inclusion-Botschafterin bei METRO. Was versteht man darunter und welche Aufgaben übernehmen Sie in dieser Rolle?

Das ist mein Herzensthema! Als Diversity, Equity & Inclusion Botschafterin setze ich mich aktiv für die Förderung einer vielfältigen und inklusiven Unternehmenskultur ein. Das bedeutet, Initiativen und Programme zu entwickeln, die Chancengleichheit für alle MitarbeiterInnen schaffen – unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder anderen individuellen Merkmalen. Meine Aufgaben umfassen unter anderem die Sensibilisierung der Belegschaft durch Kommunikation und Workshops oder die Unterstützung von Netzwerken für unterrepräsentierte Gruppen. Mein Ziel ist es, eine Arbeitsumgebung zu gestalten, in der alle Mitarbeitenden ihre individuellen Stärken einbringen können und sich wertgeschätzt fühlen.

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